St. Petri Hüsten

Besuchen Sie unsere Pfarrkirche, hier virtuell oder gern real. Der rechte Seiteneingang ist werktags meist geöffnet. Der Raum lädt ein zum Ausruhen, Besinnen, Beten und Meditieren. Zünden Sie eine Kerze an und lassen Sie sich inspirieren vom Kirchenraum und der Gegenwart Gottes.

Innenraum

Diese Kirche beeindruckt den Besucher durch Weite und Offenheit. Der Blick wird zuerst in die Höhe gelenkt. Das schwerelos wirkende Gewölbe weist nach oben. Diese Blickwendung deutet, wie in allen gotischen Kirchen, über das Irdische hinaus auf den Himmel und die Größe Gottes.

Zugleich entsteht aber in dieser Kirche durch das an Baumkronen und Blattwerk erinnernde Fächergewölbe auch der Eindruck von Geborgenheit. Beide Sichtweisen von Kirche vereinen sich hier in ausgewogener Form. Die großen Fensterflächen sorgen für Helligkeit, Farbe und Rhythmus.

Lassen Sie den Raum auf sich wirken.
Nehmen Sie sich Zeit.
Zeit für sich, Zeit für Gott.

Der Heilige Antonius (von Padua) war Zeitgenosse des Hl. Franziskus von Assisi und gehörte dem Franziskaner-Orden an. Seine besondere Begabung lag in der Fähigkeit, seine Mitmenschen durch Predigt und Schriftauslegung zur Umkehr zu bewegen.

Das Attribut zur Erkennung in religiösen Darstellungen ist oft das Jesuskind auf dem Arm. Auch heute noch wird der Hl. Antonius vielfach um Hilfe und Fürbitte gebeten. So finden sich auch vor unserer Heiligendarstellung immer wieder aufgestellte Kerzen und stille Beter.

Gewölbe der Kirche in St. Petri Hüsten. Gotischer Baustil.

Der Hochaltar wurde 1898 erstellt. Er ist im gotischen Stil, passend zum neogotischen Baustil der Kirche, gestaltet, erkennbar z.B. an den filigranen, an Blattwerk erinnernden Türmchen, den sog. Fialen, wie man sie von gotischen Kathedralen kennt.

Der Altar gliedert sich im Wesentlichen in drei Teile: den Mittelteil mit Kreuz und Tabernakel, sowie die beiden Seitentafeln, die zwei wichtige Szenen aus dem Leben des Hl. Petrus zeigen. Seitlich finden sich Darstellungen von Ludgerus und Liborius.

Der Altar wurde mehrfach verändert. 1985 wurde der Altar letztmalig restauriert. Er stellt sich jetzt weitgehend in seiner wohl ursprünglichen Fassung dar bezüglich Aufbau und Farbgestaltung. Lediglich im zentralen Turmaufbau findet sich jetzt ein neu gestaltetes Holzmedaillon statt einer hier früher befindlichen Kreuzdarstellung.
Im Jahr 2016 wurde im Rahmen der Orgelerweiterung ein Solowerk hinter dem Hochaltar installiert.

Die linke Figur stellt den Hl. Ludgerus dar. In seiner Hand hält er ein Modell einer Kirche und ein Buch. Beides symbolisiert die missionarische Tätigkeit des Heiligen. Zahlreiche Kirchen- und Klostergründungen gehen auf diesen Heiligen zurück. Die wichtigste Klostergründung ist das Kloster in Essen-Werden, das in dem Modell dargestellt sein soll.

Zu seinen Füßen zeigen sich zwei Wildgänse; ein bekanntes Erkennungszeichen für Ludgerus. Einer Legende nach soll er einmal sein ganzes Missionsgebiet auf wunderbare Weise von einer Plage durch Wildgänse befreit haben.
Eine weitere Darstellung von Ludgerus findet sich auch in einem Seitenfenster.

Die linke Tafel stellt die Pfingstszene in Jerusalem dar. Der Heilige Geist kommt in die Welt. Er schwebt in der symbolischen Gestalt der Taube über allen Anwesenden. Feuerzungen kommen auf die Apostel herab, Zeichen dafür, dass sie vom Geist Gottes „angesteckt“ wurden.

Petrus steht auf und hält seine große bekennende Rede auf Jesus Christus. Die Schriftgelehrten stehen ihm ablehnend gegenüber. Ein Mann kniet nieder und zeigt seine Bekehrung. Am linken Bildrand findet sich eine Mutter mit ihrem Kind. Sie weist auf das Geschehen hin. Ein wichtiges Bildnis für den Auftrag jedes Christen.

Der Tabernakel ist der Ort, in dem die Hostien aufbewahrt werden, die in der Messfeier zum Leib von Christus gewandelt sind. Es ist somit der Ort der unmittelbaren Gottesgegenwart.

Das Wort Tabernakel (lat.) bedeutet „Hütte“ oder „Zelt“ und erinnert damit an das Zelt, das das Volk Israel in der Zeit der Wüstenwanderschaft mit sich geführt hatte. In ihm wurde die „Heilige Bundeslade“ mit den Gesetzestafeln aufbewahrt. Auch diese Zelt war den Juden der Ort der Begegnung mit Gott.

In die Türen des Tabernakels sind die Symbole der vier Evangelisten eingelassen:
„Der „Engel“ (Matthäus),
„der Löwe“ (Markus),
„der Stier“ (Lukas) und
„der Adler“ (Johannes).

Der Tabernakel war 1984 neu gestaltet worden als Geschenk der Gemeinde an den damaligen Pastor Henkenmeier zu seinem 25. Priesterjubiläum.

Das Altarkreuz ist in gotischem Stil gehalten, passend zur Architektur des Hochaltares und der Kirche.

Es zeigt Jesus als den leidenden Menschen, der sich in seinem Tod ganz uns Menschen gleich ist.

In einem schönen Medaillon über dem Mittelbereich ist ein Pelikan mit seinen Jungen dargestellt. Wie der Pelikan seine Jungen in Zeiten der Not mit seinem eigenem Fleisch füttern soll, so hat sich Jesus selbst geopfert, um uns zu retten.

Dieses Medaillon wurde erst bei der letzten Renovierung des Hochaltares 1985 eingefügt.

Auf der rechten Tafel des Hauptaltars wird gezeigt, wie Jesus dem Petrus (=der Fels) symbolisch die Schlüssel der Kirche übergibt mit den Worten „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen!“ (Mt 16.18). Entsprechend dieser Aussage findet sich im Hintergrund der Szene eine Kirche, die auf einem hohen Felsen steht und ungefährdet der Brandung der wilden See widersteht. Dasselbe Motiv findet sich auch noch auf einer Bildtafel am Altartisch und in einem Kirchenfenster.

Hinter Jesus finden sich einige Schafe, die auf den Auftrag von Jesus an Petrus hinweisen: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21.17).

Die Figur rechts zeigt den Hl. Liborius, den Schutzpatron unseres Bistums Paderborn. Symbolisch hält er in seiner linken Hand ein Buch, Zeichen für seine Missionstätigkeit. Darauf liegen drei Steine.

Einer Legende nach hat Liborius einmal jemanden von einem Nierensteinleiden geheilt, so dass sich das Steinsymbol für Liborius immer wieder in künstlerischen Darstellungen findet.

Der Pfau ist ein anderes Erkennungssymbol dieses Heiligen. Der Legende nach ging ein Pfau dem Schrein voran, als dieser von Le Mans in Frankreich nach Paderborn überführt worden war. Bei der Ankunft in Paderborn sei dann der Pfau tot zusammengebrochen.

Eine weitere Liboriusdarstellung finden Sie in den Kirchenfenstern.

„Hustene“ in einer alten Urkunde

Hüsten kann auf ein hohes Alter zurückblicken. Es wird zuerst 802 in einer Urkunde der Benediktiner-Abtei Werden a. d. Ruhr über Güterschenkungen an den hl. Ludgerus erwähnt. Die St. Petri-Pfarrei zählt damit zu den Stammgemeinden des Sauerlandes. Weiter wird dann Hüsten erwähnt in den „Corveyer Traditionen“ vom Jahre 854 und 877.

Im Jahre 1179 wird Hüsten ausdrücklich „Mutterkirche“ genannt, als der Erzbischof von Köln das Verhältnis der Hüstener Pfarrkirche zu dem 1174 gegründeten Nonnenkloster zu Oelinghausen regelte.

In der Folgezeit wechselten die Patronatsrechte. Bis 1821 gehörten die Pfarreien des kurkölnischen Sauerlandes zum Erzbistum Köln, Danach zum Erzbistum Paderborn.

Das Bildmosaik im Petrushaus Hüsten zeigt alle früheren Gemeinden der Mutterpfarrei St. Petri

Die St. Petri-Pfarrei Hüsten erstreckte sich im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein über ein großes Gebiet. In der ältesten Zeit gehörten zu Hüsten noch die Pfarrbezirke von Arnsberg-Rumbeck, Neheim und Voßwinkel. Arnsberg wurde 1173 eine eigene Pfarrei. Die Dörfer Niedereimer, Wennigloh und der Hof Wicheln waren nach Hüsten eingepfarrt. Auch Neheim war bis Ende des 13. Jahrhunderts eine Filiale von Hüsten. Voßwinkel, Bachum, Oelinghausen, Bruchhausen, Herdringen, Müschede, Bönkhausen und Habbel gehörten ebenfalls früher zu Hüsten. Oelinghausen wurde 1904 abgepfarrt. Die grundbuchamtliche Übertragung der Klosterkirche, welche 1880 in den Besitz der Pfarrei Hüsten übergegangen war, an die Pfarrei Oelinghausen erfolgte im Jahre 1954. 1917 wurden die Filialen Bruchhausen, Niedereimer und Müschede zu eigenen Filialkirchengemeinden mit eigener Vermögensverwaltung und Koorporationsrechten erklärt. 1939 wurde Herdringen eigene Pfarrei, Bruchhausen 1944.

Feierlicher Gottesdienst zur Fusion am 13. Januar 2013

Inzwischen war Hüsten insbesondere durch den Zuzug vieler Arbeiter im Zuge der Industrialisierung (z.B. Hüttenwerk im Ruhrtal) so groß geworden, dass der Bau einer zweiten Kirche unumgänglich geworden war. Sie wurde 1934 in Unterhüsten eingeweiht und bildet bis 2013 die Pfarrei „Hl. Geist“.

Im Jahr 2002 schlossen sich die Gemeinden „St. Maria Magdalena und Luzia-Bruchhausen“, „St. Hubertus-Müschede“ und St. Petri-Hüsten“ zum Pastoralverbund „Röhr-Ruhr“ zusammen.

Am 13. Januar 2013 erfolgte dann die Fusion mit dem ehemaligen Pastoralverbund „Kloster Oelinghausen“ zur einer Gesamtpfarrei.

Seitdem bilden also die Kirchorte Bruchhausen, Herdringen, Hüsten, Holzen, Müschede, Kloster Oelinghausen und Oelinghauser Heide die jetzige Pfarrei „St. Petri Hüsten“.

Unsere heutige Petrikirche hat mehrere Vorgängerinnen. Die erste Kirche wird ein kleines Kapellchen gewesen sein, das aber Mittelpunkt eines größeren Gebietes war. Dieses Kirchlein wird wahrscheinlich aus heimischem Holz erbaut worden sein. Es fiel im Laufe der Jahre Feuer, Wasser und Sturm zum Opfer.

Etwa um 1150 wurde dann eine neue Kirche in Hüsten gebaut, jetzt aus Stein. Sie war dem hl. Petrus geweiht. Schon das Patronat „St. Petrus“ deutet auf das hohe Alter der Kirche hin. Das Wahrzeichen dieser Kirche bildete der wuchtige, hohe viereckige Turm, der den Stürmen vieler Jahrhunderte getrotzt hat.

Die Turmhaube ändert sich, der Turm aber bleibt über Jahrhunderte bestehen! Er ist das älteste Gebäude in Hüsten.

Es handelte sich um eine Pfeiler-Basilika der einfachsten Art im romanischen Stil. Die Verhältnisse sind klein und niedrig. Nach Aufzeichnungen, die sich im Pfarrarchiv befinden, bestand die Kirche aus einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen. Sie war 17,4 m lang und 13,5 m breit. Um Platz für die Kirchenbesucher zu schaffen, wurden in der Kirche „Bühnen“ errichtet, die nach den zu der Hüstener Kirche gehörigen Kirchspielen „Herdringer Bühne“, „Müscheder Bühne“, usw. genannt wurden.

Nach alten Berichten muss dieses Gotteshaus um die Mitte des 15. Jahrhunderts gebrannt haben und dann wieder aufgebaut worden sein.

Im Jahre 1863 wurde das alte Gotteshaus, das inzwischen für die der Pfarrei Hüsten und der Filialdörfer zugehörigen Katholiken zu klein geworden war, abgerissen, um unserer heutigen Pfarrkirche Platz zu machen.

Ansicht um 1900

Bereits 1831 fanden Verhandlungen über den Neubau der Kirche statt. Die Vorverhandlungen führten jedoch nicht zum Ziel. Sollte die alte Kirche erweitert oder eine neue Kirche erbaut werden, zumal „der alte Turm überall gut erhalten ist und stehen bleiben kann“? Ein Baufonds war nicht vorhanden. Sollte die neue Kirche gotisch oder wie die alte romanisch gebaut werden?

1844 begannen neue Verhandlungen. Da keine Mittel für einen Neubau vorhanden waren, erhielt der Baumeister Lüke in Arnsberg den Auftrag, einen Plan für einen Erweiterungsbau der alten Kirche zu entwerfen. 9300 Thaler wurden veranschlagt. Der Plan wurde vom Kirchenvorstand angenommen, aber von der kirchlichen Behörde in Paderborn nicht genehmigt.

1857 wurde von dem Baurat Kronenberg ein neuer Plan für einen Erweiterungsbau ausgearbeitet, der 27.600 Thaler kosten sollte. Aber auch dieser Plan wurde von der kirchlichen Behörde nicht angenommen, „weil wir die kalten Formen der modernen Gotik für katholische Kirchen durchaus unangemessen erachten“.

Erst 1860 beschloss der Kirchenvorstand einhellig einen Neubau der Kirche. Mit der Anfertigung des Planes wurde der Diözesenarchitekt Güldenpfennig in Paderborn beauftragt: „Der alte Turm soll einstweilen beibehalten werden.“ Der Plan Güldenpfennigs wurde vom Kirchenvorstand nicht angenommen, da die veranschlagte Bausumme von 80.000 Thalern zu hoch war.

Ansicht um 1975

Wiederum wurden neue Pläne eingeholt: diesmal von dem Architekten Statz in Köln. Am 28.12.1860 beschloss man, nach diesem Plan zu bauen. Am 8. 2. 1861 stimmte auch das Generalvikariat diesem Bau zu.

Der Grundstein wurde dann am 29. 6. 1861 gelegt. Er befindet sich mit der beigefügten lateinischen Urkunde an der Außenseite des Chorabschlusses.

Die feierliche Weihe der Kirche erfolgte durch den Bischof Konrad Martin am 4. Mai 1866. Als Jahrestag der Einweihung (Kirchweihfest) wurde der erste Sonntag im Mai bestimmt.

Die Gesamtkosten mit dem Inventar (Altäre, Beichtstühle, Kanzel, Chorstühle) beliefen sich auf 30.000 Thaler. Die zu dem Bau der Kirche verwandten Steine wurden in dem Steinbruch des Gastwirtes Schmidt in Herdringen in der Steinhelle bei Oelinghausen gebrochen. Von der alten Kirche blieb trotz des Widerspruches des Architekten Statz der Turm stehen.

Orgel

Im Jahr 2016 begann eine aufwendige Sanierung und Erweiterung der Kirchenorgel. Die bestehende Orgel wurde um 6 Register, ein Solowerk hinter dem Hochaltar und eine Chororgel erweitert. Die Chororgel besteht aus Teilen der Regensburger Domorgel und wurde von der Firma Rieger an die St. Petri Kirche angepasst.
An Pfingsten 2018 wurde die Orgel schließlich von Weihbischof Dr. Dominicus Meier eingeweiht.

Der Bilderzyklus in der Turmkapelle

Am Osterfest 2010 wurden die neuen Bildtafeln in der Turmkapelle der St. Petri Kirche in Hüsten eingebaut und eingeweiht. Die vom Esloher Künstler Thomas Jessen gestalteten Bilder geben der Kirche einen neuen Ort der Glaubensverkündigung und der Erinnerung an die Glaubensgeschichte. Im Folgenden soll die Botschaft der Bilder den Betrachtern erschlossen werden.

Der historische Ort

Hier, im Turm der Petrikirche, wird Geschichte greifbar. Die Mauern sind die ältesten gebauten Steine in Hüsten. In ihren Fundamenten reichen sie bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie sind Zeugen aus den Anfängen des christlichen Glaubens in Hüsten.

Der Raum im Turm der St. Petri Kirche hatte in der Geschichte verschiedene Nutzung. Durchgang zur Kirche, Ort des Taufsteins oder der Pieta, sowie zuletzt Ort der Verehrung Mariens und des Gebets. Im Jahr 2008 wurde beschlossen, diesen Raum zu einer Kapelle für Gottesdienste jeglicher Art im kleinen Kreis umzugestalten.

Das Thema

Wegen seiner besonderen historischen Bedeutung sollte in der künstlerischen Gestaltung des Raumes Geschichte erfahrbar werden. Im christlichen Sinn ist Geschichte immer Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. Gottes Wirken wird in jeder Zeit deutlich, auch durch Menschen, die aus dem Glauben leben.

So erzählen die Nischen auf der rechten Seite Ereignisse aus der Geschichte rund um die Kirche mitten in Hüsten. Die Bilder der linken Seite aus dem Neuen Testament folgen dem Leben des heiligen Petrus als Patron der Kirche. Die Bilder in den parallelen Nischen rechts und links stehen dabei in einem inhaltlichen Zusammenhang.

Das Löwenzahn-Motiv

Auf allen Bildern findet sich am unteren Rand eine Löwenzahnpflanze in den unterschiedlichen Wachstumsphasen. Sie korrespondieren mit den Themen der jeweiligen Bilder.

Die Pflanze ist Sinnbild für das Wachsen des Glaubens: Der Glaube an Gott ist im Samen tief in den Menschen gelegt, er muss sich entwickeln und erblüht in vielen Facetten, im Handeln aus dem Geist Jesu heraus.

Schließlich breitet der Glaube sich durch das Lebenszeugnis der Christen weiter aus, beflügelt durch das Wehen des Heiligen Geistes.

Die Pusteblumen als Fruchtstand des Löwenzahns sind so tiefsinniger Weise den Bildern zugeordnet, die das Überschreiten der Grenzen durch die Apostel und uns heute thematisieren.

Der Künstler

Thomas Jessen, geb. 1958 in Lübbecke, lebt heute in Eslohe, wo sich im Alten Bahnhof sein Atelier befindet. Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Sein Wirken umfasst ein breites Spektrum. In den letzten Jahren hat er in vielen Kirchen des Erzbistums Fenster, Ausmalungen oder Gesamtkonzepte geschaffen. Der Bildzyklus für die Petrikirche ist auf Alabastertafeln gemalt, die von der Glasmalerei Peters Paderborn eingesetzt wurden.

Das Leben ist stärker als der Tod

Das Lebenszeugnis Christi und seiner Jünger

Romanisches Kreuz und das Martyrium des Petrus
Das Kreuz Christi ist im Glauben der Christen das Heilszeichen Gottes für die Menschen geworden. Das Leben ist stärker, als der Tod. In der romanischen Form erinnert es an die Ursprungszeit der Petrikirche.

Der Weg der Nachfolge des Petrus gipfelt in seinem Lebenszeugnis für Jesus. Der Legende nach soll Petrus darum gebeten haben, kopfüber gekreuzigt zu werden, weil er nicht würdig sei, so am Kreuz zu sterben wie Jesus.

Dabei spiegelt sein Tod kopfüber am Kreuz die Hingabe zu Jesu auf markante Weise wieder. Es erinnert uns daran, dass immer dann, wenn Menschen Jesus Christus nachfolgen, sie seine Liebe zu Gott und den Menschen widerspiegeln. Gelebtes Glaubenszeugnis vergegenwärtigt zu allen Zeiten das Heil, das in Jesus Christus der Welt widerfahren ist.

Versöhnte Schuld wird zur Quelle des Heils

Mord und Sühne

Petrus hat Jesus verleugnet

Der Verrat des Petrus (Lk 22,54-62)

Die dreifache Verleugnung Jesu durch Petrus ist die dunkelste Stunde des Apostels. Petrus muss sich seiner menschlichen Schwäche stellen. Das Krähen des Hahns brennt sich ihm als Zeichen des Verrats, der nicht rück-gängig gemacht werden kann, ein.
Dem Auferstandenen Herrn bekennt Petrus dann dreifach seine Liebe und erhält von Christus den Auftrag „Weide meine Schafe!“ Versöhnung in Liebe geschieht und wird zum Neubeginn der Nachfolge.

 

Der Brudermord und die Stiftung durch den heiligen Ludgerus (802)
Ein Mann namens Bosoco wird getötet. Am Anfang der Stadtgeschichte steht auch eine dunkle Stunde: ein Verbrechen, das gesühnt werden will.
Als Sühne für den Mord wird das Land von Thankgrim dem Abt Liudger (Ludgerus) übertragen und die erste Kapelle gebaut. So entsteht selbst aus der Untat ein guter Anfang.

Im Unheil der Welt wirken die Jünger Jesu Heil

Pest und Stadtbrand

Heilung des Gelähmten

Die Heilung des Gelähmten an der Tempelpforte (Apg 3,1-10)
Wie Jesus selbst wirken diejenigen, die ihm nachfolgen, Heil im Unheil der Menschen. Die Heilung des Gelähmten an der Tempelpforte durch das Wort von Petrus und Johannes lässt dies erfahren. Sie machen deutlich, dass sie nicht in eigenem Namen handeln, sondern dass Christus durch sie wirkt. Mit dem Wort: „Im Namen Jesu des Nazoräers, geh umher!“ erfährt der Gelähmte Heilung und kommt zum Glauben.

 

Pest und Stadtbrand in Hüsten (1807)
Unglücke und Krankheit brechen in das Leben der Menschen ein und verändern es tiefgehend.
Die Pest hat im Mittelalter große Bevölkerungsteile auch in Hüsten ausgelöscht. Das Feuer beim großen Stadtbrand 1807 zerstörte viele Gebäude. Tatkräftige Hilfe von Christen, als gelebte Nächstenliebe, schafft Linderung.

Im Bild auch der Grundriss der alten romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert, auf dem auch der Turm erkennbar ist.

Die Heilsbotschaft Jesu findet offene Ohren

Ausbreitung des Glaubens

Taufe eines Nichtjuden

Die Taufe des Hauptmanns Kornelius (Apg 10, 23-48)
Die Botschaft Jesu findet ihren Weg zum Heil der Menschen. Der Geist wirkt an Orten, wo Petrus es nicht vermutet. Er folgt den Spuren des Handelns Gottes und erkennt, dass auch die Heiden, die Nicht-Juden, zum Glauben gerufen sind.
So tauft Petrus den römischen Hauptmann Kornelius mit seinen ganzen Hausbewohnern. Gott sieht nicht auf die Person. Alle, die offene Ohren für das Evangelium haben, finden zum Glauben.

Industrialisierung und Neubau der Kirche (1866)
Durch die Industrialisierung, die Gründung der Hüttenwerke und anderer Fabriken in Hüsten wächst die Zahl der Einwohner und somit auch der Christen sprunghaft an. Viele kommen nach dem zweiten Weltkrieg als Gastarbeiter aus Italien.

Das Kirchenschiff der zu klein gewordenen romanischen Basilika wird abgerissen und die heutige neugotische Hallenkirche gebaut (1866). Der neue Grundriss ist wieder abgebildet. Der Turm wird nicht verändert.

Das Evangelium sucht neue Wege und überwindet Grenzen

Glaube will wachsen

Glaube sucht die Weite

Das Apostelkonzil (Apg 15,1-35)
Die Auseinandersetzung um den richtigen Weg in der frühen Christengemeinde macht sich an Petrus und Paulus fest. Ist in Jesus das Heil nur für die Juden oder für alle Menschen gekommen? Zwischen Jakobus, dem Befürworter des jüdischen Weges, und Paulus, dem Völkerapostel, übt Petrus auf dem Apostelkonzil in Jerusalem das Amt der Einheit aus. Im gemeinsamen Ringen und durch das Wirken des Geistes findet das Evangelium den Weg über die Grenzen des Volkes Israel in die Welt.

 

Die neue Gesamtpfarrei Hüsten (2010)

Durch den Wandel von Kirche und Gesellschaft zu Beginn des neuen Jahrtausends werden die Grenzen der alten Pfarreien aufgebrochen. Mit einem Dekret zum Neujahr 2010 legt der Erzbischof fest, dass aus den sechs Pfarreien, die mit ihren acht Kirchen in den letzten hundert Jahren von St. Petri abgepfarrt wurden und so den selben Stamm haben, wieder eine Gesamtpfarrei entstehen soll. Glauben aus den Wurzeln wird neu eingeübt.

Die großen Bildtafeln mit den Heiligendarstellungen an der Stirnseite der Seitenschiffe stellen den Apostel Andreas, den Propheten Isaias, den Hl. Bonifatius und Papst Gregor dar.
Sie illustrieren eine Strophe des „Te Deum“, des großen kirchlichen Lobegesangs (in der Liedfassung „Großer Gott, wir loben dich“). Diese Strophe ist in den Spruchbändern unterhalb der Figuren zu lesen.

Die Bilder wurden 2003 von der Firm ars colendi aus Paderborn restauriert. Es sind Zinkblechtafeln aus dem Jahr 1908, geschaffen von dem Künstler Josef Biermann. Ursprünglich befanden sich diese vier Tafeln mit vier weiteren Tafeln mit Engelbildern vor den Wandmalereien im Chorraum. Von 1970 bis 1990 waren sie in den Chornischen eingemauert gewesen und im Rahmen der Innenrenovierung 1990 wieder freigelegt worden. 2004 wurden die Bilder an der heutigen Stelle aufgehängt. Die Engelbilder befinden sich (unrestauriert) hinter den Heiligenbildern.

In den acht Bildern unterhalb der Seitenfenster im Altarraum sind acht Heilige dargestellt. Diese Wandmalereien stammen aus dem Jahre 1882. Sie sind gemalt vom Lippstädter Kirchenmaler Peter Wittkop und seinem Sohn.
Im Jahre 2001 sind sie aufwendig restauriert worden.

Das Kreuz steht außen hinter dem Chorraum. Es zeigt im Sockel unter der Überschrift „Rette deine Seele – Mission“ die Jahreszahlen der 10 bisher erfolgten Gemeindemissionen (1853-2000). Auf dem Sockel links steht der Spruch „Erbarmt euch meiner, ihr wenigstens meine Freunde! Denn die Hand des Herrn hat mich getroffen.“ (Hiob 19.2)

Auf der rechten Seite steht: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und am jüngsten Tage werde ich erstehen aus dem Staube, und wieder umgeben sein vom meiner Braut, und in meinem Fleische schauen meinen Gott.“ (Joh 19.25-16)

Das Kreuz wird in der Gemeinde allgemein als „Missionskreuz“ bezeichnet und ist ein bekannter Treffpunkt für Gebetsgänge und Kreuzwegbetrachtungen. Hinter dem Kreuz ist der Grundstein der Kirche sichtbar in das Mauerwerk eingelassen.

Die Statue befindet sich rechts neben der Kirche (Südseite) zum Petrus-Haus hin.

Jesus ist hier dargestellt mit einem Kelch in der Hand. Er spendet allen vorbeigehenden seinen Segen. Sein Gesicht und die ruhige Haltung scheinen das auszudrücken, was die Sockelinschrift sagt: „Kommt alle zu mir, ich will euch erquicken“.

Die Figur steht links neben der Kirche auf der Nordseite. Sie zeigt Maria, stehend auf einer Schlange, die ihr nichts anhaben kann, die Erde und den Mond zu ihren Füßen

Um das Haupt einen Kranz von 12 Sternen. Diese Symbolik findet sich in vielen Mariendarstellungen, so auch in einem Fensterbild des Credozyklus. Im Sockel steht der Text: „Gegrüßet seist du Maria, du bist voll der Gnade“.

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